Das ausgefallene Nordkap und weitere Polarlichter

Montag, 19.03.2018

Tja, das war heute morgen dann direkt mal eine nicht so tolle Ansage: der Ausflug zum Nordkap musste abgesagt werden. Das ist allerdings auch in den letzten Tagen auf anderen Schiffen so gewesen, wie wir mitbekommen haben.

Grund waren die heftigen Schneefälle der letzten Tage, die dafür gesorgt haben, dass die Straßen zum Nordkap wegen Lawinengefahr gesperrt wurden. Also blieb uns nichts übrig, als in Honningsvåg den Aufenthalt von dreieinhalb Stunden zu verbringen. Auch das war nicht so ganz einfach, weil es immer wieder heftig geschneit hat - gefolgt von strahlendem Sonnenschein mit blauem Himmel, und das teils im Minutentakt.

Damit war Honningsvåg der nördlichste Punkt unserer Reise, und leider nicht das Nordkap. Nun ja, ein wenig Geocache im Ort zusammen mit einem der Reise-Lektoren Jürgen Goldan war auch nicht schlecht. Allerdings ist das hier durchaus etwas schwierig, insbesondere wenn alles voller Schnee liegt.

Links das ist der Schneepflug für den kleinen privaten Bedarf, rechts dann das echte Männerspielzeug. Aber das ist auch nötig hier oben, auch heute war zwischendrin ein dickes Schneegestöber.

Nach der Abfahrt dann gab es noch einige Wolken- und Wetterspiele zu sehen.

Polarlichter - eine kleine Entschädigung

Nach dem Abendessen wurden wir dann ein klein wenig entschädigt, denn es klarte für etwas mehr als eine Stunde auf, und es kamen sehr intensive Polarlichter zum Vorschein. Allerdings waren die Aufnahmebedingungen an Deck ziemlich schwierig, denn es gab sehr starken Seegang (Wellenhöhen um die 4 Meter), dazu einen starken und kalten Wind (der teils die Kamera samt Stativ umgeweht hat), und noch Eis auf dem Deck. Alles in allem sind sehr viele Aufnahmen dabei, wo die Sterne keine Punkte am Himmel sind, sondern eher Striche. Ich habe mal die Aufnahmen rausgesucht, bei denen die Bewegung am geringsten war. Trotzdem sind etliche Sterne eher Striche statt Punkte auf dem Bild.

In den letzten 4 Bildern das Orange ist kein Polarlicht, sondern das ist Lichtverschmutzung durch die angrenzende Stadt. Hier wird sehr deutlich, was Lichtverschmutzung bedeutet - das ist der Hauptgrund, warum bei uns in größeren Städten der Sternenhimmel kaum noch zu erkennen ist. Selbst wenn es einmal bis in unsere Breitengraden hinunter Polarlichter geben würde, würde man sie kaum sehen können, und natürlich erst recht nicht erkennen.

Der nächste Stopp wird Kirkenes sein. Das ist dann auch der Wendepunkt der Reise, und es geht südwärts wieder zurück. Alle Häfen, die wir tagsüber angelaufen haben, laufen wir dann nachts an, und umgekehrt. Die Rückfahrt ist auch etwas schneller als die Hinfahrt. Wenn wir den Anreisetag in Bergen mit einrechnen, dann hat die Reise bis Kirkenes 7 Tage gedauert (der Aufenthalt dort gehört laut Programm zum "Tag 7"). Zurück geht es ja nur bis Trondheim, und dort sind wir dann an Tag 11, sprich: von Kirkenes aus sind es dann nur 4 Tage bis dort.