Der vorletzte Reisetag und der letzte Blogeintrag

Sonntag, 25.03.2018

Zugegeben, ich war jetzt erst einmal mit der Rückreise nach Haus beschäftigt, daher hatte ich auch keine Zeit für einen weiteren Blog-Eintrag.

Aber auch der vorletzte Tag der Reise hatte ein paar Sachen zu bieten. Der Weg führte nach Brønnøysund. Unterwegs haben wir dann den Polarkreis erneut überquert, und dieses Mal war ich dann auch endlich oben an Deck und konnte die Kugel sehen und ablichten.

Auch bei dieser Querung gibt es an Bord eine Zeremonie, denn es wird jedem Passagier, der möchte, ein Löffel Lebertran gegeben. Ich hab das auch probiert, und soo schlimm, wie viele das beschrieben haben, ist das gar nicht. Das Zeug schmeckte wie Olivenöl mit einem leicht fischigen Einschlag, also recht erträglich.

Rechts die Kugel stark herangezoomt (EOS 7D2 mit 70-200mm plus 2x Extender bei vollem Zoom, also 400mm, was mit Crop Faktor einer Brennweite von 640mm entspricht).

Am Freitag morgen gab es an Deck dann diesen Halo zu sehen. So nennt man den Ring um die Sonne. Voraussetzung hierfür: Cirren (Wolken in großer Höhe), leicht bedecktes Wetter, so dass sich Eiskristalle bilden können. Die Lichtbrechung an diesen Kristallen sorgt dann für den Ring um die Sonne (boah, was man auf einer solch geführten Reise mit Vorträgen nicht alles lernt...)

Das Schiff, festgemacht in Brønnøysund . Rechts unten, das ist der Torghatten , der "Berg mit dem Loch". Allerdings sieht man dieses Loch nur aus einem bestimmten Blickwinkel (es befindet sich in der Vertiefung in der Mitte). Hierzu müsste der Kapitän mit dem Schiff einen bestimmten Schlenker fahren, was viele auch machen. Unser Kapitän hat das dieses Mal nicht gemacht, was wohl auch mit dem Abbruch der Reise in Trondheim (siehe einer meiner vorigen Blogeinträge) zu tun haben könnte. Andererseits war auch das Wetter nicht so, dass man das Loch vielleicht hätte erkennen können. Es war doch sehr diesig und bedeckt an diesem Tag.

Zum Abschluss der Reise gab es nochmal ein Gruppenfoto mit der gesamten Reisegruppe. 65 Teilnehmer plus zwei Reiseleiter und zwei Lektoren. Die Reiseleitung waren: Yvonne Schmidt (auf dem Foto kniend vorne links mit den rötlichen Haaren) und Lutz Stemmer (rechts, winkt). Die Lektoren waren: Dr. Jürgen Goldan (vorne in der 4er-Gruppe rechts) und Dr. Christoph Bittner (ganz hinten, links neben den beiden Bullaugen vom Schiff, mit glänzender Haarpracht).

Jürgen ist übrigens auch Geocacher, und nachdem wir beide voneinander von diesem Hobby wußten, sind wir diverse Male auf gemeinsamer Cache-Suche  gewesen.

So, dieses ist mein letzter Blogeintrag von dieser doch wunderbaren und unvergesslichen Reise. Ich denke, dass ich das nicht zum letzten Mal gemacht habe. Immerhin fehlt mir ja das Nordkap. Um hier eine bessere Chance auf einen Besuch zu haben, versuche ich es vielleicht mal im Herbst. Auch dann gibt es diese geführte Tour "Nordlicht und Sterne", aber vielleicht muss das ja gar nicht mehr sein, ich weiß ja jetzt, worauf zu achten ist. Andererseits hat uns die Reise als Gruppe auch ein paar kleine Vorteile gebracht, insbesondere am Ende konnten wir sehr entspannt unsere Reise beenden, wo hingegen die anderen Reisenden durch den Abbruch in Trondheim doch erheblich mehr Stress hatten, und auch schon sehr früh vom Schiff mussten - früher als wir.

Mein persönliches Highlight war natürlich die "Nacht des brennenden Himmels" am Donnerstag, wo man gar nicht mehr wusste, wo man überall hinschauen sollte.

Ich hoffe, Euch Lesern hat es auch ein klein wenig Spaß gemacht, meine Reise hier zu verfolgen. Vielleicht ist der eine oder andere ja jetzt "angefixt" und möchte auch einmal Polarlichter sehen und/oder fotografieren.

Maht et joot

Dirk

Über Stokmarknes nach Svolvaer auf den Lofoten

Freitag, 23.03.2018

Der vorletzte Reisetag führte von Tromsø nach Stokmarknes und weiter nach Svolvaer. Dabei ging es auch durch den Raftsund, der landschaftlich spektakulärsten Strecke der Reise, wie ich finde. Der wurde zwar auch auf der nordgehenden Reise durchfahren, aber eben bei Dunkelheit, so dass man nichts sehen konnte. Auch wurde ein Blick in den Trollfjord geworfen, aber der wird im Winter nicht durchfahren.

In Stokmarknes befindet sich übrigens das Hurtigruten-Museum, dort steht an Land auch die alte MS Finnmarken, die dort auch komplett besichtigt werden kann. Sie stammt aus dem Jahr 1955 und wurde erst Mitte der 80er außer Dienst gestellt.

Dort an Bord findet man Fotos, auch von den Kellnern und Kellnerinen der damaligen Zeit. Auf einem davon ist sogar noch eine auf der aktuellen Finnmarken tätige Kellnerin in ihren jungen Jahren abgebildet - sie ist also schon sehr lange bei den Hurtigruten beschäftigt.



Hier nun ein paar kleine Eindrücke aus dem Raftsund (rechts unten der Blick in den Trollfjord, dort hat das Schiff kurz gehalten, dann aber wieder kehrt gemacht):

In Svolvaer angekommen hatte ich eigentlich die Hoffnung, mal das eine oder andere Polarlicht auf dem Festland ablichten zu können, also ohne das schwankende Schiff als Stativ-Grundlage. Aber es war gerade eben noch nicht dunkel genug. Lediglich wenige Minuten vor Abfahrt des Schiffes zeigte sich ein tolles Polarlicht. Auf der weiteren Fahrt dann aber explodierte der Himmel förmlich. Man wußte gar nicht, wo man überall hinschauen sollte, so viel war da oben los. Selbst mit bloßem Auge konnte man das Grün der Lichter erkennen, sogar die Bewegung war gut zu sehen, so heftig ist das gewesen.

Hier nun ein paar Eindrücke von Svolvaer und den anschließenden Polarlichtern. Es ist wirklich nur eine sehr kleine Auswahl, aber ich möchte den Rahmen dieses Blogs auch nicht sprengen. Ich habe hunderte von Einzelaufnahmen im Sekundentakt gemacht, aus denen werde ich zuhause Filme machen, in denen dann die ganze Bewegung der Lichter wunderbar zu sehen ist.

Magic Ice ist übrigens eine Dauerausstellung von Eisskulpturen in Svolvaer, rechts daneben ein Bild der MS Finnmarken im Hafen.

Links unter dem Foto von Magic Ice seht ihr dann das einzige an Festland erwischte Polarlicht, alle weiteren sind dann wieder von Bord der Finnmarken gemacht worden.

Es ist nur eine sehr kleine Auswahl, wie schon geschrieben.

Auf der weiteren Fahrt gab es dann heute Morgen etwas, was eher selten zu sehen ist:

Wer genau hinschaut, der sieht einen fast perfekten Kreis um die Sonne. Dabei handelt es sich um einen sogenannten "Halo", wie ich hier in den Vorträgen an Bord gelernt habe. So etwas sieht man nur, wenn die Luft etwas diesig ist, und dort dann viele kleine Eispartikel durch die Luft schwirren. Dass so etwas ausgerechnet auf dieser Reise auch noch zu sehen war, hat auch die Lektoren erstaunt, und der Reise noch das gewisse Etwas verliehen.

So, dies ist mein letzter Blogeintrag von Bord der Finnmarken. Ich habe zwar noch einige wenige Bilder vom heutigen Tag, denn wir sind in Brønnøysund gewesen, allerdings war der Himmel sehr bedeckt, daher gibt es von dort eigentlich nicht viel zu berichten.

Lediglich die Kugel, die den Polarkreis markiert, habe ich auf dem Weg nach Brønnøysund dann jetzt endlich auch gesehen, zwei Bilder davon möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Leider ist nun für mich Koffer packen angesagt, denn morgen Früh werden wir zurück in Trondheim sein. Dort ist die Ausschiffung und der Transfer zum Flughafen, und dann geht es über Kopenhagen zurück nach Düsseldorf, und dann mit dem Zug wieder nach Hause.

Dort werde ich vermutlich im Laufe des Sonntags noch einmal einen letzten Blogeintrag verfassen.

Tromsø bei Nacht

Donnerstag, 22.03.2018

Am Ende von Tag 8 ging es erneut nach Tromsø. Der erste Aufenthalt war ja ziemlich verschneit (siehe auch Tromsø bei Schneetreiben),aber dieses Mal war das Wetter schon besser, es war nämlich trocken und auch nicht zu kalt.

Heute war dann das Mitternachtskonzert in der Eismeerkathedrale angesagt. Unsere Ankunft im Hafen ganz kurz vor Mitternacht war etwas spät, aber das Konzert ist so geplant, dass trotzdem die Abfahrt um 01:30 Uhr nicht gefährdet ist

Links ein Blick in Richtung Zentrum vom Schiff aus, rechts ebenfalls vom Schiff aus der Blick rüber zur Eismeerkathedrale.

Der Weg dorthin führte mit Bussen über die schön erleuchtete Brücke. Wenn man aber mit dem Bus über diese Brücke fährt, dann sieht man, wie schmal die eigentlich ist. Es gibt eine Spur für jede Richtung, und zwei Busse passen da eben so aneinander vorbei, aber ohne dass die Fahrer da besondere Anstrengungen unternehmen müssten.

Links oben: die Eismeerkathedrale von außen (okay, Anfängerfehler beim Fotografieren: Dach abgeschnitten, nicht aufgepasst...). Rechts daneben die Kathedrale von innen, sehr schlicht, aber mit einer guten Akustik. Links unten die Orgel der Kathedrale, und rechts unten schließlich außen der Blick von der Kathedrale rüber zum Hafen mit Schiff.

Das Konzert war mehr ein Chor-Konzert. 4 Sängerinnen und 4 Sänger haben nordische Stücke zum Besten gegeben. Manches für unsere Ohren zwar leicht gewöhnungsbedürftig, aber mit tollen Stimmen, das harmonierte perfekt miteinander. Die Orgel spielte dann ein Solostück (der Titel "Air" klingt zwar bekannt, aber so heißen viele Stücke. Was hier dargeboten wurde stammte von Herbert Howells und ich meine, die Organisation hätte sich zwischendrin auch mal vergriffen, jedenfalls klang das an einer Stelle doch eher schräg).

Danach gab es wieder nordische zu hören, teils auch zeitgenössisch und modern, sowie ein weiteres Orgel solo mit einem Stück von Johann Sebastian Bach. Insgesamt wurden 14 Stücke dargeboten, das vorletzte davon dann noch mit Begleitung am Piano, und ich fand das jetzt alles nicht schlecht, auch wenn einiges davon nicht mein Geschmack ist.

Wer also diese Reise plant, sollte vielleicht auch vorher mal anfragen, welches Programm denn beim Konzert gespielt wird. Oder aber man bucht das nicht vorab, sondern erst auf dem Schiff, dort liegt das Programm auch aus.

Hammerfest bei Tag

Donnerstag, 22.03.2018

Tag 8 der Reise führte in die nördlichste Stadt der Welt, nach Hammerfest. Seltsam, für fast jede Stadt oder fast jeden Ort gibt es irgendein Superlativ. Hier ist es die nördlichste Stadt der Welt, dann gibt  es die nördlichste Kommune Nordnorwegens und und und... Marketing ist alles.

Direkt vor Hammerfest, auf der Insel Melkøya, liegt eine der größten Gasverflüssigungsanlagen überhaupt: Snøhvit. Dort wird Gas aus dem sogenannten Schneewittchenfeld verflüssigt, und dann auf riesige Tankschiffe verladen. Die Schiffe erkennt man am sehr großen Aufdruck "LNG" auf beiden Seiten (liquified natural gas). Weitere Informationen findet man unter Gasverflüssigungsanlagen Snøhvit bei Wikipedia. Leider lag gerade kein Schiff dort am Anleger, sonst hätte man vielleicht die unglaubliche Größer solche Schiffe einmal sehen können.

Viel gesehen habe ich von Hammerfest nicht. Trotzdem ein paar Impressionen:

Der Polarbär ist irgendwie das Wappentier von Hammerfest, zumindest steht eine silberne Skulptur davon am Rathaus, und zudem gibt es hier den sogenannten Polarbären-Club. Für derzeit 200NOK (ca. 20€) kann man lebenslang Mitglied in diesem Club werden. Was genauer dahintersteckt, kann man unter http://www.isbjornklubben.no/ nachlesen.

Normalerweise führt vom Zentrum in Hammerfest ein Zick-Zack-Weg (der heißt auf Norwegisch tatsächlich so) zu einem hoch über der Stadt gelegenen Aussichtspunkt. Allerdings steht am unteren Ende der Hinweis, dass der Weg im Winter eigentlich offiziell geschlossen ist - einige Ausflüge vom Schiff führen allerdings trotzdem diesen Weg vom Aussichtspunkt hinunter ins Zentrum.

Ich bin diesen Weg ein Stück weit vom Zentrum nach oben gegangen, aber trotz angelegter Spikes unter den Schuhen war das nicht ganz ungefährlich, weil alles voller Schnee lag. Zwar war der Weg gut erkennbar, aber der Schnee war nicht wirklich festgetreten, und ab und zu bin ich doch ins Rutschen gekommen. Weil dann auch langsam die Zeit vor Ort zur Neige ging, und ich wieder aufs Schiff musste, habe ich ungefähr in der Hälfte des Weges umgedreht - aber nicht, ohne vorher noch ein Foto von der Aussicht auf die Stadt zu machen, die war da schon gar nicht mal schlecht. Wie mag das nur oben am eigentlichen Aussichtspunkt sein? Tja, ich muss wohl auch nach  hier nochmal wiederkommen...

Das linke Foto zeigt eine Sitzbank, die aktuell total verschneit war (man kann also gut abschätzen, wie viel Schnee da gelegen hat, was da oben rausguckt ist die Rückenlehne). Rechts dann der Blick über die Stadt Hammerfest hinweg in Richtung Hafen.

Im Anschluss hat das Schiff dann wieder abgelegt und Kurs auf Tromsø genommen - hierzu folgt später noch ein weiterer Blogeintrag.

Wenn einer eine Reise tut...

Mittwoch, 21.03.2018

Tja, das war gerade mal eine Nachricht, die mich zum Glück nicht betrifft, aber die Reisenden, die bis Bergen fahren wollten.

Die müssen nämlich jetzt auch alle in Trondheim raus, weil die norwegische Marinebehörde angeordnet hat, dass das Schiff zu Tests in die Werft muss.

Für die Betroffenen Passagiere hat man sich hier echt ins Zeug gelegt, da kann ich nur meinen Hut ziehen und sagen: in Deutschland hätte man sich einen Anwalt nehmen müssen.

Die Gäste werden in Trondheim alle im Kongresshotel untergebracht, dort gibt es Abendessen und auch Frühstück. Zudem gibt es in Trondheim einen kostenlosen Ausflug nach Røros. Nach dem Frühstück in Trondheim geht es mit einem extra gecharterten Flieger dann nach Bergen, so dass die Reise dort wie geplant zu Ende gebracht werden kann. Und obendrauf wird der "ausgefallene" Tag dann auch noch erstattet... So stellt man sich Krisenmanagement eigentlich vor. Faktisch haben die betroffenen Passagiere jetzt eigentlich noch ein "besseres" Programm, obwohl es natürlich erst mal ärgerlich ist.

Dennoch: Daumen hoch für das ganze Organisationsteam hier an Bord, die haben wohl rotiert wie die Hähnchen im Wienerwald...

Von mir gibt's heute nichts weiteres mehr hier zu lesen, weil es gleich noch zum Mitternachtskonzert in die Eismeerkathedrale von Tromsø geht, danach sind wir erst um 1:30 Uhr wieder an Bord zurück. Daher kann es gut sein, dass ich morgen auch erst recht spät wieder etwas schreibe.

Möglicherweise wird das auch der vorerst letzte Blog-Post, denn bereits der Freitag steht im Zeichen der ersten Checkout-Aktivitäten und natürlich des Koffer packens. Zudem sieht die Vorhersage von Polarlichtern und Wolken für morgen recht vielversprechend aus, und da wir dann Station in Svolvaer machen, besteht vielleicht sogar die Chance, von Bord und an Land zu gehen, um dort dann auf festem Boden Fotos von den Polarlichtern machen zu können. Daumen drücken ist angesagt, dass das auch klappt!

 

Kirkenes, Vardø und nochmal Polarlichter

Mittwoch, 21.03.2018

Einen Tag habe ich mal Pause gemacht. Der Grund war die sehr gute Vorhersage für Polarlichter, daher ist es auch etwas später geworden.

Doch zunächst haben wir in Kirkenes Halt gemacht. Das ist nicht weit von der russischen Grenze weg. Daher sind einige Schilder hier sowohl auf Norwegisch wie auch auf kyrillisch beschriftet. Auch kann man hier oben in jedem Laden mit Rubel bezahlen, im Gegenzug dafür ist hier fast alles preiswerter als im restlichen Norwegen.

Auf der Fahrt nach Kirkenes hatten wir wieder tolles Wetter. Das hat doch für die sehr rumpelige Fahrt über die Barentsee entschädigt - dort hatten wir ziemlichen Seegang mit Wellen bis zu 6 Metern. A propos Wellengang: seit dem fünften Tag auf See hat das Gehirn jetzt wohl die Wellen-Kompensation eingeschaltet, denn auch wenn ich von Bord aufs Festland gehe, fühlt sich das derzeit so an, als würde der Boden schwanken - nein, es gab keine Erdbeben hier, und besoffen bin ich auch nicht. Fühlt sich schon komisch an, wenn jeder dritte Schritt gefühlt so gesetzt wird, als hätte sich das Schiff gehoben und ich den Berg hoch laufe, dabei aber auf flachem Gelände unterwegs bin.

Kurz vor Kirkenes tauchten dann die ersten Eisschollen auf dem Wasser auf. Das ist hier eine Stelle, wo der Golfstrom nicht mehr entlang fließt, aber die Schollen waren nicht groß aneinander festgefroren, das Schiff konnte da problemlos durchfahren. In der Kabine auf Deck 2 hörte sich das allerdings sehr interessant an, dieses Schleifen des Eises entlang des Schiffskörpers.

Was auffällt, sind die riesigen Schneemengen (verglichen mit uns natürlich). Viele hier sind mit nichts anderem beschäftigt, als laufend irgendwo Schnee zu entsorgen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es hier oben auf Dauer sehr langweilig sein kann - insbesondere dann, wenn fast zwei Monate lang Dunkelheit während der Polarnacht herrscht. Viel los ist da nicht im Ort...

Vielfach werden die Häuser auch gar nicht mehr von Schnee geräumt. Und auch auf Eiszapfen sollte man gut aufpassen, da kümmert sich hier auch niemand drum. Sollte man halt nicht gerade drunter her laufen.

Nach dem Aufenthalt in Kirkenes ging es weiter, in Vardø wurde noch ein Zwischenstopp gemacht. Dort konnte man am Eisbaden teilnehmen (es haben sich tatsächlich 13 Unentwegte gemeldet) und/oder die örtliche Festung besichtigen. Ich habe mir das Spielchen beim Eisbaden kurz angeschaut, bin dann mit Jürgen einen Geocache heben gegangen (ist jetzt sein östlichster), und danach bin ich noch kurz zur Festung gegangen. Allerdings war gar nicht mehr genug Zeit, um sich die Festung genauer anzuschauen, also wurde das quasi nur ein Vorbeiflug.

Eisbaden in Vardø

Links die Festung Vardøhus im Sonnenuntergang, rechts ein Ausschnitt einer Sammlung von Eisskulpturen direkt bei der Festung.

 

Und wieder Polarlichter

Das Wetter war klar, die Vorhersage sehr gut: die Chance für Polarlichter war demnach sehr hoch, und wir konnten tatsächlich wieder viele schöne Polarlichter bewundern.

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, mit den Kameras Reihenaufnahmen von den Lichtern zu machen. Wenn ich wieder zuhause bin, mache ich daraus kleine Filme, auf denen man dann die Bewegung der Lichter sehen kann. Alleine schon bei der Betrachtung der einzelnen Bilder schnell hintereinander auf der Kamera sieht das schon krass aus.

Hier eine kleine Auswahl der gesehenen Lichter. Ich habe wieder diejenigen rausgesucht, bei denen die wenigsten Bewegung in den Sternen zu sehen ist, denn wieder gab es ordentlich Seegang an Bord, und wieder hat ein starker, kälter Wind dafür gesorgt, dass ich Kamera und Stativ nochmal extra festhalten musste.

Die Reise führt nun weiter über Hammerfest nach Tromsø. In Tromsø findet in der Eismeerkathedrale ein Mitternachtskonzert statt, dort ist allerdings (logischerweise) in der Kirche Fotografieren oder gar das Mitschneiden des Konzerts verboten. Ich hoffe aber auf Bilder von der Kirche von außen, die soll sehr schön beleuchtet sein. Lassen wir uns überraschen!

Das ausgefallene Nordkap und weitere Polarlichter

Montag, 19.03.2018

Tja, das war heute morgen dann direkt mal eine nicht so tolle Ansage: der Ausflug zum Nordkap musste abgesagt werden. Das ist allerdings auch in den letzten Tagen auf anderen Schiffen so gewesen, wie wir mitbekommen haben.

Grund waren die heftigen Schneefälle der letzten Tage, die dafür gesorgt haben, dass die Straßen zum Nordkap wegen Lawinengefahr gesperrt wurden. Also blieb uns nichts übrig, als in Honningsvåg den Aufenthalt von dreieinhalb Stunden zu verbringen. Auch das war nicht so ganz einfach, weil es immer wieder heftig geschneit hat - gefolgt von strahlendem Sonnenschein mit blauem Himmel, und das teils im Minutentakt.

Damit war Honningsvåg der nördlichste Punkt unserer Reise, und leider nicht das Nordkap. Nun ja, ein wenig Geocache im Ort zusammen mit einem der Reise-Lektoren Jürgen Goldan war auch nicht schlecht. Allerdings ist das hier durchaus etwas schwierig, insbesondere wenn alles voller Schnee liegt.

Links das ist der Schneepflug für den kleinen privaten Bedarf, rechts dann das echte Männerspielzeug. Aber das ist auch nötig hier oben, auch heute war zwischendrin ein dickes Schneegestöber.

Nach der Abfahrt dann gab es noch einige Wolken- und Wetterspiele zu sehen.

Polarlichter - eine kleine Entschädigung

Nach dem Abendessen wurden wir dann ein klein wenig entschädigt, denn es klarte für etwas mehr als eine Stunde auf, und es kamen sehr intensive Polarlichter zum Vorschein. Allerdings waren die Aufnahmebedingungen an Deck ziemlich schwierig, denn es gab sehr starken Seegang (Wellenhöhen um die 4 Meter), dazu einen starken und kalten Wind (der teils die Kamera samt Stativ umgeweht hat), und noch Eis auf dem Deck. Alles in allem sind sehr viele Aufnahmen dabei, wo die Sterne keine Punkte am Himmel sind, sondern eher Striche. Ich habe mal die Aufnahmen rausgesucht, bei denen die Bewegung am geringsten war. Trotzdem sind etliche Sterne eher Striche statt Punkte auf dem Bild.

In den letzten 4 Bildern das Orange ist kein Polarlicht, sondern das ist Lichtverschmutzung durch die angrenzende Stadt. Hier wird sehr deutlich, was Lichtverschmutzung bedeutet - das ist der Hauptgrund, warum bei uns in größeren Städten der Sternenhimmel kaum noch zu erkennen ist. Selbst wenn es einmal bis in unsere Breitengraden hinunter Polarlichter geben würde, würde man sie kaum sehen können, und natürlich erst recht nicht erkennen.

Der nächste Stopp wird Kirkenes sein. Das ist dann auch der Wendepunkt der Reise, und es geht südwärts wieder zurück. Alle Häfen, die wir tagsüber angelaufen haben, laufen wir dann nachts an, und umgekehrt. Die Rückfahrt ist auch etwas schneller als die Hinfahrt. Wenn wir den Anreisetag in Bergen mit einrechnen, dann hat die Reise bis Kirkenes 7 Tage gedauert (der Aufenthalt dort gehört laut Programm zum "Tag 7"). Zurück geht es ja nur bis Trondheim, und dort sind wir dann an Tag 11, sprich: von Kirkenes aus sind es dann nur 4 Tage bis dort.

Tromsø bei Schneetreiben

Sonntag, 18.03.2018

Der heutige Tag führte über Finnsnes nach Tromsø. Auf der Fahrt nach Finnsnes und im dortigen Hafen konnte man sehr schön sehen, dass sich das Wetter in der Arktis quasi alle 5 Minuten ändert. Erst Schneefall, dann Hagel, dann kam etwas Regen dazu, und dann plötzlich blauer Himmel und Sonnenschein.

Irgendwo auf dem Weg nach Tromsø hat uns dann das älteste noch in Betrieb befindliche Schiff der Hurtigruten überholt (jaja, je oller je doller), die MS Nordstjernen.

Dieses Schiff stammt meines Wissens nach aus dem Jahre 1955 und fährt noch ohne Stabilisatoren. Bestimmt eine Freude für alle, die unter der Seekrankheit leiden. ?

In Finnsnes gab es in den 30 Minuten Aufenthalt auch nicht sonderlich viel zu sehen, ausser dass uns dann ein Adler begegnet ist, der unter den Möwen für Aufregung sorgte, der aber einfach weiterzog ohne zu jagen.

In Tromsø angekommen haben wir dann auch die MS Nordstjernen wieder getroffen, sie lag am selben Kai wie die Finnmarken (Okay, es gibt an der Stelle auch nur einen Kai...).

Leider herrschte in Tromsø doch ein starkes Schneetreiben, so dass mein Ausflug in die Stadt nicht allzu lang ausgefallen ist. Aber wenigstens einen Geocache wollte ich noch heben, deswegen bin ich trotz des Wetters durch die Stadt gegangen. An der örtlichen Domkirche sollte ein Cache liegen, aber scheinbar gibt es in Tromsø nur sogenannte "Micros" als Tradi-Caches, die allesamt magnetisch sind (die Geocacher unter Euch wissen, was ich damit meine). An der Kirche den haben ich schon nicht gefunden, aber da hat es mir auch überall reingeschneit, wo ich mich nicht dicht genug eingepackt hatte. Daher bin ich weitergelaufen, und zufällig auf die recht schöne öffentliche Bibliothek getroffen, wo ich erst mal einen Trocknungs-Halt gemacht habe.

Schneetreiben an der Kirche

Dort wurde ich leicht überrascht, denn neben dem Eingangsbereich gibt es einen Bereich, wo eine Maschine für Kaffee und heißes Wasser steht, daneben ein Automat mit Kaltgetränken, aber auch eine Mikrowelle, Spüle etc. Die Getränke (heiß wie kalt) bezahlt man ganz normal. In der Mikrowelle kann man aber sein Essen warm machen, was man sich mitgebracht hat, und dort auch verzehren. Vor allen Dingen bei kleinen Kindern wird das gerne genutzt, um deren Gläschen warm zu machen, aber die Eltern machen ihre Mahlzeit dann direkt mit warm.

Nach kurzer Trocknung (und einem Besuch im ortsansässigen Souvenir-Shop) ging es dann wieder raus, den nächsten Cache suchen. Auch das war leider nicht erfolgreich, dieser hätte bei einem Café liegen sollen. Aber ich gebe ja so schnell nicht auf. Ein Dritter Cache sollte am alten Fähranleger liegen - bevor die große Brücke auf die andere Seite gebaut wurde, gab es einen Fährverkehr in den südlichen Teil von Tromsø. Mit Bau der Brücke wurde das aber eingestellt.

Auf der Rückfahrt werden wir diese Brücke per Bus überqueren, denn auf der anderen Seite der Stadt steht die Eismeerkathedrale. Dort gibt es auf dem Rückweg ein Mitternachtskonzert. Die Kathedrale ist aber schon vom Hafen aus sehr gut zu sehen, bei Tag aber unbeleuchtet.

Am alten Fähranleger wurde ich mit dem Cache dann endlich fündig, aber das Schneetreiben war so stark, dass ich an der Stelle kein Foto gemacht habe - die Kamera war schon pitschnass geworden, das hatte mir erst mal gereicht.

A propos Geocaching: auf unserer Reise sind zwei Lektoren mit dabei, die regelmäßig Vorträge aus den verschiedensten Themenbereichen der Astronomie halten. Sehr interessante Vorträge tatsächlich. Einer davon, Dr. Jürgen Goldan, ist übrigens auch begeisterter Geocacher. Als klar wurde, dass wir beide da ein gemeinsames Hobby haben, wurde sich natürlich direkt intensiv darüber ausgetauscht, und ich würde mit diversen Tipps fürs Geocachen in Norwegen versorgt. Zufälle gibt's...

Wer sich für weitergehende astronomische Informationen interessiert, kann sich auf der Homepage von Jürgen mal umsehen: http://www.goldan.org

Ein paar Minuten später dann ließ das Schneetreiben ein wenig nach, so dass ich noch etwas durch die kleine Stadt gelaufen bin - Tromsø ist die größte Stadt Nordnorwegens (Bodø ja die zweitgrößte, irgendwelche Superlative müssen sich diese Städte wohl einfallen lassen). Bei besserem Wetter definitiv einen Besuch wert.

 So bin ich an der ältesten Kneipe vorbeigekommen, die Ölhalle. Öl (oder besser Øl) ist nichts anderes als Bier, und dort kann man wohl etliche verschiedene Sorten davon probieren - leider ist da aber Sonntags geschlossen. Mist.

Wenn man im Winter durch Norwegens Städte läuft, dann fällt einem auf, dass Straßen und Bürgersteige nicht geräumt sind. Die Norweger wissen eben, dass Schnee glatt ist, und können damit umgehen. Autos haben in dieser Jahreszeit durchgängig Spike-Reifen aufgezogen, und auch als Fußgänger tut man gut daran, zumindest immer einen Satz Spikes zum Überziehen über die Schuhe dabei zu haben.

Andererseits gibt es aber Stellen, wo der Bürgersteig beheizt ist (kein Witz!), weswegen da gar kein Schnee oder Eis liegt. Unten ist das im rechten Bild gut zu erkennen.

Auf dem Weg zurück aufs Schiff bin ich dann noch an einer blauen Bar vorbei gekommen (ob die hier einen Blaulicht-Bezirk statt eines Rotlicht-Bezirks haben?? Ne, sah doch seriös aus da) und habe noch einen Blick bei wenig Schneefall vom Hafen auf die andere Seite der Stadt werfen können.

Schließlich habe ich das Schiff nochmal abgelichtet, und bin dann wieder an Bord gegangen. Erst mal alles, was nass geworden ist, zum Trocknen raus gelegt, und dann eine schöne heiße Dusche genommen.

Es fällt auf, dass das Schiff doch eine recht große Klappe hat - aber als Fähre, die auch Autos mitnimmt, braucht man das eben.

Der nächste Stopp wird Honningsvåg , von wo aus es dann hoffentlich zum Nordkap geht. Vor ein paar Tagen wurde dieser Ausflug wohl abgesagt, weil es einfach zu viel Schnee dort gab. Aber hoffen wir mal das Beste...

Der Polarkreis und Bodø - das Wetter wird schlechter

Samstag, 17.03.2018

Kurz nach 7 Uhr heute morgen haben wir den Polarkreis überfahren. Keine Sorge, er ist unverletzt und lebt noch ? aber dank eines versagenden Weckers habe ich diesen Moment leider verpasst. Also habe ich auch kein Foto von der Markierung.

Die Polarkreis-Taufe hat natürlich auch stattgefunden, und für neue Crewmitglieder ist die Taufe Pflicht bei der ersten Überquerung.

Kapitän Naerbø hat dabei sichtlich Spaß, Neptun bei der Taufe zu helfen. Und das neue Crewmitglied Niklas bekam am Ende die volle Ladung ab.

Für Passagiere ist die Taufe natürlich freiwillig. Den Likör gibt's trotzdem, ebenso die entsprechende Urkunde zur Überquerung des Polarkreises. Damit befinden wir uns jetzt offiziell in der Arktis.

Danach war ein Stopp in Bodø angesagt. Einen Ausflug hatte ich bewusst nicht gebucht, also habe ich die Zeit genutzt, um dieses Städtchen kurz zu erkunden.

Vorab: wirklich schön ist es hier nicht, viel zu bieten hat die "zweitgrößte Stadt Nordnorwegens" (50.000 Einwohner) außer diesem "Superlativ" nicht.

Der Bahnhof ist die nördliche Endstation von Norwegens Schienennetz. Weiter nördlich geht es nur noch per Bus, Auto oder eben Schiff weiter. Ach, auch wenn das auf dem Foto so aussieht: die Euregiobahn fährt noch nicht bis hier hoch.

Links das schlichte Bahnhofsgebäude, rechts etwas Kunst am Bau.

Manch komisches gab es hier auch zu sehen, so frage ich mich, für welche Haare denn der Friseur links zuständig ist... ??. Und in den Läden rechts kann man sich wohl für jede Party eindecken.

Zum Abschluss habe ich dann noch einen Hinweis gefunden, was man gegen Entführungen tun kann...

Heute ist das Wetter schlecht, und es ist wohl nicht mit Polarlichtern zu rechnen.

Polarlichter (2)

Samstag, 17.03.2018

Heute gab es erneut Polarlichter zu sehen, noch etwas besser als gestern.

Hinweis: Die Bilder sind noch völlig unbearbeitet.


Trondheim im Schnelldurchgang

Freitag, 16.03.2018

Der dritte Tag führt uns nach Trondheim. Dort legt das Schiff bereits morgens um 6 Uhr an. Auch heute war hier wieder traumhaftes Wetter, aber das soll sich dann noch weiter nördlich doch verschlechtern.

Ich hatte den Ausflug "Trondheim mit Nidarosdom" gebucht. Ich denke, das werde ich bei der nächsten Reise nicht mehr machen, denn letztlich war das ein Schnelldurchlauf. Man fährt mit dem Bus zum Dom und bekommt dort eine 20minütige "Führung", die aber letztlich nur ein paar Erklärungen im Inneren der Kathedrale sind, die an verschiedenen Punkten stattfindet. Zudem ist innendrin das Fotografieren verboten, was sehr schade ist - aber gut, die möchten halt ihre Postkarten etc. verkaufen, kann man verstehen.

Danach musste man sofort zurück zum Bus. Da allerdings mehrere Mitfahrer gefragt haben, ob man denn vielleicht auch zu Fuß durch die Stadt gehen könnte, war unser Guide dann doch so nett, dieses zu ermöglichen. So konnten einige aus der Gruppe dann auf eigene Faust zurück zum Schiff gehen. Hierfür hat man uns relativ zentral in der Stadt abgesetzt, und es blieb noch eine knappe Stunde bis zur Abfahrt. Zumindest einen sehr kurzen Eindruck konnte man von der auch sehr schönen Stadt gewinnen (und ich mir endlich eine winddicht Mütze zulegen, mann was friert einem das Hirn ein, wenn der Wind durch die Mütze zieht...).

Vorher jedoch gab es die geplante Stadtrundfahrt. Für einen ersten Eindruck sicher sehr interessant, zumal es einen Foto-Stopp an einem schönen Aussichtspunkt oberhalb der Stadt gab.

Aussichtspunkt oberhalb Trondheims

Mein Fazit: Lieber auf die geführte Tour verzichten und dafür Trondheim auf eigene Faust erkunden. Am besten verlässt man das Schiff direkt nachdem es angelegt hat, also früh morgens um 6 Uhr, denn weiter geht es erst um 12 Uhr Mittags. Das ist dann ausreichend Zeit, auch um von dort zu Fuß zum Dom zu gehen und sich dann in aller Ruhe alles anschauen zu können. Dafür darf das Frühstück dann gerne auch mal ausfallen - an Bord verhungert man schon nicht.

Gegen 14:30 Uhr wurde dann der meistfotografierte Leuchtturm passiert: Kjeungsjaer. Da das im Programm auch angekündigt wurde, ist natürlich der Andrang an Deck recht groß, so dass man sich schon gegen 14 Uhr einen Platz sichern sollte, um ungestört aus der ersten Reihe fotografieren zu können. Kurze Zeit später übrigens kam noch ein kleines Boot der Küstenwache vorbei, und dann sind auch ein paar Schweinswale an uns vorbei geschwommen. Nachdem das nochmal per Lautsprecher angekündigt wurde, kam die Masse wieder raus nach draußen, aber da war es dann zu spät - dieses Mal Fotografenglück auf meiner Seite, dass ich in der Kälte doch noch draußen geblieben bin.

Leuchtturm Kjeungsjaer

Schweinswale im Doppelpack

Info zum Bild mit den Schweinswalen: EOS 7D II, 70-200mm plus Extender 2x auf maximalen Zoom (also 400mm), ISO 100, f/8, 1/125s

Dann war für mich auch mal eine längere Pause, in der ich ein wenig Schlaf nachholen konnte. Aber pünktlich zum Sonnenuntergang war ich natürlich wieder an Deck (die Fotos sind mit einem harten Grauverlaufsfilter ND8 gemacht worden).

Der nächste längere Stopp wird an Tag 4 in Bodø sein. Und jetzt geht's nochmal raus, Polarlichter jagen.

Polarlichter

Donnerstag, 15.03.2018

Überraschung zu später Stunde: kurz vor Mitternacht kam von der Brücke die Durchsage, an Backbord könne man Polarlichter sehen.

Nun waren wir doch noch vergleichsweise weit südlich, aber die mitgereisten Astronomen hatten schon angedeutet, dass das sein könnte. Wäre es in Bergen klar gewesen, hätten wir möglicherweise schon dort welche sehen können.

Für das menschliche Auge waren die Lichter noch schwach, live sieht man eher einen Grauschleier. Die Kamera kann bei längerer Belichtung da mehr rausholen - übrigens ein guter Test, falls man nicht sicher ist, ob das, was man sieht, nur Nebelschwaden oder doch Polarlichter sind: einfach mal die Kamera drauf halten und ein paar Sekunden belichten. Wenn das grau bleibt, war's nix besonderes, aber wenn's grün leuchtet, sind es Polarlichter.

Erstes Polarlicht  

Die weitere Vorhersage meint, dass da noch viel mehr kommt, so dass auch das Auge endlich grün sieht - aber das Wetter muss natürlich auch mitspielen.

Strahlender Sonnenschein in Ålesund

Donnerstag, 15.03.2018

Zugegeben, die erste Nacht an Bord war doch unruhig. Auf Deck 2 hört man recht deutlich, wenn das Schiff in die Wellen eintaucht, egal wie stark oder schwach der Wellengang gerade ist. Trotzdem war das erholsam.

Der erste Blick am Morgen aus dem Bullauge sollte mich echt überraschen. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, keine Wolken zu sehen - Moment mal, kann das sein? Doch, es könnte sein. Superwetter am zweiten Tag, und das, nachdem es in Bergen schon trocken geblieben ist - so kann's weitergehen.

Traumwetter am zweiten Tag Selfie... Dank netter Mitfahrer. Die MS Finnmarken  

Der nächste Stopp war in Ålesund. Eine nette Stadt, nach einem verheerenden Brand im Jugendstil wieder aufgebaut, auch mit Hilfe des Deutschen Kaisers Wilhelm II, der hier oft und gerne Urlaub gemacht hat. Zwar hat der geführte Rundgang fast 2 Stunden gedauert, aber auch hier könnte man noch Tage verbringen.

Eine nette Sache haben wir auch gesehen: in der Nähe des Jugendstil-Hauses gibt es Sitze aus Rohren, die beheizt werden! Auch in der Fußgängerzone sind in der Straße Heizröhren eingelassen, die im Winter dafür sorgen, dass die Straße gar nicht erst vereisen und damit glatt werden kann.

Alte Apotheke, heute Jugendstil-Zentrum Blick auf einen Teil vom Hafen in Ålesund

Ganz am Ende bin ich dann noch auf einen Shop gestoßen, bei dem ich unweigerlich an den Film "Total Recall" mit Arnold Schwarzenegger denken musste...

Danke dass Sie mit Johnny Taxi gefahren sind...

Johnny Taxi und so...

Die nächste Station wird Trondheim werden, und danach dürfte es so langsam mit den ersten Polarlichtern losgehen.

 

P.S.: noch eine Sache, die mir sehr positiv auffällt : die Schiffscrew achtet extrem darauf, dass die Passagiere sich regelmäßig die Hände desinfizieren. Nach jedem Ausflug bzw. bei jedem Betreten des Schiffs, und auch jedes Mal, wenn man ins Bordrestaurant geht, müssen die Hände desinfiziert werden, sonst kommt man nicht rein. Sehr vernünftig, finde ich.

Geschifft... äh... geschafft.

Mittwoch, 14.03.2018

Nachdem der erste Teil der Anreise bis Kopenhagen problemlos funktioniert hat, kam ich in Kopenhagen dann doch kurz ins Grübeln. Das Gepäck wurde von Düsseldorf aus durchgecheckt, d.h. keine Abholung in Kopenhagen.

Der Flughafen Kopenhagen hat übrigens einen ziemlich großen Transitbereich, der Weg von der Ankunft zum Gate für den Weiterflug dauerte zu Fuß doch mal satte 10 Minuten. Aber erst mal waren knapp 3 Stunden zu überbrücken.

Dann allerdings verzögerte sich der Abflug aus Kopenhagen, weil der Kapitän im Flieger meinte, dass das örtliche Gepäck-Verteilsystem zusammengebrochen sei, und jetzt alles manuell gemacht werden müsste. Natürlich fliegt man nicht ohne das Gepäck los. Na prima, dachte ich, hoffentlich klappt das alles trotzdem.

Draußen am Flughafen Bergen Die Reisegruppe

In Bergen angekommen dauerte es doch recht lange, aber letztlich war Aufatmen angesagt. Gepäck war da, nun also ab nach draußen zur Reiseleitung, die uns dann auch direkt in Empfang genommen hat.

Danach ging es mit Umwegen, d.h. einer kleinen Stadtrundfahrt durch Bergen, auf die MS Finnmarken. Nach den ganzen Checkin- und Boarding-Formalitäten ging es kurz auf die Kabine, und dann bin ich nochmal ganz kurz ins schon dunkle Bergen gegangen.

MS Finnmarken Blick vom Schiff auf den Ulriken Askøybrua

Für heute ist dann Feierabend. Der morgige Tag führt uns in die Stadt Ålesund, die bekannt für ihre Jugendstil-Bauten ist.

 

Aaauufff geeehhttsss...

Mittwoch, 14.03.2018

...so starten wir mit unserer Hobbymannschaft immer unsere Volleyballspiele - jeden Satz natürlich. In diesem Fall aber geht's dann jetzt für mich endlich los, mit dem Zug von Herzogenrath zum Flughafen nach Düsseldorf, weiter nach Kopenhagen um dann von dort aus endlich bis nach Bergen zu fliegen. Dort wartet dann die MS Finnmarken auf mich.

Ach ja, immer wenn ich mit dem Zug fahre, mache ich das gleiche Foto - zugegeben ist das jetzt ein Archivfoto.

Start mit dem Zug

 Ich fahre natürlich auch nicht mit der Euregiobahn - wäre was neues, dass die zum Flughafen Düsseldorf fahren würde. Ach, heute fehlen übrigens nur sehr wenige Fortbewegungsmittel: Fußweg, Auto, Zug, Flieger, Bus, Schiff... das ist heute alles mit dabei.

Noch 14 Tage

Mittwoch, 28.02.2018

In 14 Tagen ist es dann so weit, die Reise geht los.

Ich versuche, wie es meine Zeit erlaubt, hier das eine oder andere von der Reise zu schreiben, und hoffentlich auch mit ein paar Bildern dabei. Die Vorfreude steigt jedenfalls schon deutlich an, vor allem nachdem ich dann doch die eine oder andere Sendung im TV gesehen habe, und jetzt dann auch die Reiseunterlagen durchgelesen habe.

Der Countdown läuft...

Bald geht es los

Dienstag, 09.01.2018

Dies ist der erste Eintrag in meinem neuen Blog. In Zukunft werde ich versuchen, hier über meine Erlebnisse im Ausland berichten. Ich bin schon gespannt, wie das nur mit einem Tablet funktionieren wird.

Gestartet wird am 14. März 2018 mit dem Flugzeug in Düsseldorf. Von dort geht es mit einem Zwischenstopp über Kopenhagen nach Bergen, wo die eigentliche Reise starten wird.

Mein Schiff wird die MS Finnmarken sein. Infos zum Schiff gibt es hier, dort findet man auch einen Link zur schiffseigenen Webcam. Auch auf Facebook ist das Schiff vertreten.

Die Reise ist eine geführte Nordlicht-Tour, d.h. der Fokus besteht darin, insbesondere das nördliche Polarlicht einmal selbst zu erleben. Und so nebenbei natürlich auch noch schöne Landschaften zu sehen, und die ganze Fahrt zu genießen.

Ab jetzt startet also die Vorfreude auf die Reise.

Um die Vorfreude zu steigern, gibt es unter diesem Link das Seereise-Handbuch zu lesen!